Nachruf auf Willibald Böck, Minister a. D.

Im Alter von 69 Jahren ist am 2. August 2016 unser Vorsitzender Willibald Böck, Minister a. D., verstorben. Der Tod unseres langjährigen Mitstreiters ist ein schwerer Verlust für die gesamte kommunale Familie und insbesondere für unser Bildungswerk, deren Vorsitzender er seit 2008 war. Wir trauern um einen Freund und Idealisten, der sich stets mit voller Kraft für die Belange der Kommunen eingesetzt hat.

Mit Willibald Böck verliert Thüringen eine der prägenden Gestalten des Neuaufbaus in und nach der friedlichen Revolution. Der am 30. Dezember 1946 in Bernterode im Eichsfeld geborene Politiker mit Herzblut war Abgeordneter der ersten und einzigen frei gewählten Volkskammer der DDR. Er gehörte dem Landtag von 1990 bis 2004 an. Von 1990 bis 1992 war er erster Innenminister Thüringens und von 1990 bis 1993 Landesvorsitzender der CDU Thüringen. Seit 2004 betätigte sich der studierte Deutsch- und Kunstlehrer als Maler und Galerist.

Willibald Böck hat die Chance der friedlichen Revolution beherzt ergriffen. In der Volkskammer hat er die Wiedervereinigung Deutschlands mit herbei geführt. Als erster Innenminister des wieder erstandenen Landes verantwortete er zwei Jahre lang einen zentralen Politikbereich und lenkte ab August 1990 für drei Jahre die Geschicke der CDU. Die Innenpolitik des Landes prägte der Verstorbene auch in den Folgejahren mit: von 1994 bis 2004 als Vorsitzender des Landtagsinnenausschusses und ab 2010 auch als Vorsitzender des kommunalen Bildungswerkes „Thüringische Kommunalhilfe Bildungswerk e. V.“.
Sein Tod hinterlässt nicht nur seinem familiären Umfeld eine schmerzliche Lücke, auch im Bildungswerk werden sein Sachverstand, Bodenständigkeit und vor allem seine freundlich ausgleichende Art unvergessen bleiben. Wir haben einen Freund und Mitstreiter verloren.

In stillem Gedenken
Für den Vorstand: Hans-Jörg Dannenberg
Erfurt im August 2016